World Games kehren 2029 nach Karlsruhe zurück

Rückblick auf die 3. Ausgabe der World Games 1989 und Ausblick auf die 12. Ausgabe in fünf Jahren

Die dritte Ausgabe der World Games 1989 in Karlsruhe kann als Startpunkt der internationalen Anerkennung der Flying Disc-Sportarten betrachtet werden (Fotos: IWGA).

Die World Games vom 10. bis zum 20. Juli 1989 markierten nach Aussage des damaligen IOC-Präsidenten Antonio Samaranch einen Wendepunkt der World Games. Aufgrund des großen Erfolges übernahm das IOC die Schirmherrschaft über die World Games und sicherte den Weltspielen der nicht-olympischen Spiele mehr Unterstützung zu.

Zudem wurden bei diesen Spielen erstmals Ultimate Frisbee und Discgolf als Demonstrationssportarten vorgestellt. Für den späteren IWGA-Vorstand Fumio Morooka, zugleich langjähriger Präsident des Japanischen Flugscheiben-Verbandes, waren die World Games in Karlsruhe damit der Ausgangspunkt für die Aufnahme des Weltflugscheiben-Verbandes WFDF (World Flying Disc Federation) in die Internationale World Games Assoziation (IWGA), die 1996 erfolgte. Fünf Jahre später, bei der 6. Ausgabe der World Games 2001 im japanischen Akita, wurden erstmals Ultimate Frisbee und Discgolf als Medaillendisziplinen durchgeführt.

Zurück zu Karlsruhe 1998: Die World Games hatten 17 Sportarten mit 103 Medaillen-Disziplinen im Angebot. Der Historiker Eric Wychlacz beschreibt im Stadtarchiv Karlsruhe einige Hintergründe zu dem sehr gelungenen Event. Unter anderem trugen zu dem großen Erfolg bei, dass es nur kurze Wegstrecken zwischen den insgesamt acht Sportstätten gab und dass durch ein umfangreiches sportliches und kulturelles Rahmenprogramm zusätzliches Publikum angelockt wurde. „Mit einem Absatz von 55.000 Tages- und 7.500 Dauerkarten sowie 10.000 Karten für Sonderveranstaltungen hatten die Organisatoren nicht gerechnet, weshalb sogar Eintrittskarten nachgedruckt werden mussten.“, berichtet Eric Wychlacz (Link s.o.).

Die FAZ urteilte, dass die Spiele alle Erwartungen übertroffen hätten. Dazu trugen mehr als 200.000 Zuschauer*innen, rund 400 Medienvertreter*innen und 13 Stunden Berichterstattung im deutschen Fernsehen (60 Stunden TV-Berichterstattung weltweit) bei.

Das Maskottchen der Spiele 1989 stellt einen Pfau mit der Aufschrift „Fidelitas“ (Treue) dar, der mit seinem fächerförmigen Federschwanz an den strukturellen Aufbau der Fächerstadt rings um das Karlsruher Schloss erinnert.

Zur Demonstration von Ultimate Frisbee hatte WFDF Teams angefragt, die wenig später bei der ersten Ausgabe der Club Ultimate-WM in Köln antreten würden. Allerdings hatte sich außer den Gummibärchen vom MTV Karlsruhe kein anderes Team gemeldet. Der damalige DFV-Präsident und WFDF Secretary Thomas Griesbaum erinnert sich, dass am Tag der Flying Disc-Präsentation überraschend ein Reisebus mit einem japanischen Team auftauchte, sodass die Vorstellung echten Wettkampf-Charakter erhielt.

Zur Vorstellung von Discgolf wurde ein mobiler Korb auf einem der beiden Hügel aufgestellt, die sich seitlich vom Stadion befinden. Damit konnte lediglich das Bespielen einer improvisierten Bahn mit Abwurf, Annäherung und Putt demonstriert werden. Wie bereits erwähnt, wurden Ultimate und Discgolf 2001 erstmals ins World Games-Programm aufgenommen. Das Gastspiel von Discgolf war bisher einmalig. Jedoch wird der weltweit stark boomende Sport 2025 im chinesischen Chengdu nun erneut ins World Games-Programm integriert. Ultimate ist seit 2001 dauerhaft dabei und hat sich seither als einer der größten Publikumsmagneten erwiesen.

Wenn die World Games 2029 nach Karlsruhe zurückkehren, wird die Fächerstadt die erste sein, die das Multisport-Event zum zweiten Mal organisiert.

Rückblicke auf die dritte Ausgabe der World Games 1989 in Karlsruhe der IWGA: Die ersten Spiele mit echter Gastgeberstadt, Karlsruhe, GER 1989, bebilderte Zusammenfassung